Am Freitag, 28. November, übergab Oberbürgermeister Thomas Kufen auf der 22. Etage des Essener Rathauses das Verdienstkreuz am Bande an Edeltraut Müller. Die gebürtige Kölnerin erhielt diese Auszeichnung für ihr langjähriges Engagement im sozialen Bereich.
Bis zu ihrem Renteneintritt war Edeltraut Müller Ordensschwester in Münster. Später arbeitete sie als Krankenschwester im Essener Philippusstift. Ihre letzte berufliche Station war das Caritas Stift St. Lambertus in Rellinghausen, das sie bis zu ihrer Pension mit großem Engagement leitete. Bei ihrer Arbeit war es Edeltraut Müller wichtig, die Bedürfnisse der älteren Menschen zu berücksichtigen und ging dabei neue Wege: So war das Senioren-Stift das erste Seniorenheim in Essen, das den Bewohnerinnen*Bewohnern ermöglichte, Haustiere mitzunehmen. Bei all ihren Tätigkeiten, ob im Krankenhaus oder im Senioren-Stift, ist Edeltraut Müller feinfühlig mit den ihr anvertrauten Personen umgegangen, hat zahlreichen Menschen während der letzten Stunden zur Seite gestanden und Angehörige unterstützt.
Engagement bei der Aktion "Wünschewagen"
2014 gehörte sie bei der Aktion "Wünschewagen" des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Rhein-Ruhr zu den Wunscherfüllerinnen*Wunscherfüllern der ersten Stunde. Der Wünschewagen Rhein-Ruhr in Essen war der erste des ASB, der bundesweit schwer- und schwerstkranken Menschen einen letzten Herzenswunsch erfüllt. Mittlerweile gibt es rund 25 Stück.
Das Projekt wird ausschließlich durch Spenden, Eigenmittel und dem Engagement hunderter Ehrenamtlicher ermöglicht. Edeltraut Müller hat inzwischen über 100 Wunscherfüllungen begleitet. Die Dauer der Einsätze inklusive Vor- und Nachbereitung variiert je nach Wunsch und Erkrankung des Fahrgastes und liegt zwischen sechs Stunden und mehreren Tagen – beispielsweise bei einer Reise ins Disneyland Paris oder den Nordlichtern nach Norwegen. Für das Team ist diese Aufgabe nicht immer einfach. Deshalb werden die Ehrenamtlichen betreut und geschult. Um den Wünschewagen bekannter zu machen und Spenden zu akquirieren, informiert Edeltraut Müller Kirchengemeinden, Vereine und Hospize über dessen Arbeit.
Edeltraut Müller für Stiftung St. Ludgeri in Werden aktiv
Neben diesem Engagement ist Edeltraut Müller seit 2017 in der Stiftung St. Ludgeri in Essen-Werden aktiv. In der Pflegeeinrichtung arbeitet sie am Empfang, erledigt Einkäufe und Telefonate. Für an Demenz erkrankte Bewohner*innen bietet sie ein Betreuungsangebot an. Außerdem engagiert sie sich bei der Organisation und Durchführung nahezu aller Feierlichkeiten der Stiftung. Besonders hervorzuheben ist ihre kurzfristige Verfügbarkeit bei Krankmeldungen von Kolleginnen*Kollegen. In den vergangenen Jahren hat sie am Heiligabend die Spätschicht am Empfang der Pflegeeinrichtung übernommen, damit die anderen Beschäftigten das Weihnachtsfest mit ihren Familien verbringen können. Für die einmal im Quartal erscheinende Heimzeitschrift hat sie ebenfalls Spender*innen akquiriert, um die Kosten für die Herausgabe zu minimieren. 2024 erhielt Edeltraut Müller für ihr Engagement bereits den Ehrentaler der Stadt Essen.
Über den Bundesverdienstorden
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet und seitdem über 260.000 Mal an in- und ausländische Bürger*innen verliehen. Die Aushändigungen finden üblicherweise durch Ministerpräsidentinnen*Ministerpräsidenten der Länder, Bundesminister*innen, Regierungspräsidentinnen*Regierungspräsidenten, Landrätinnen*Landräte oder (Ober-)Bürgermeister*innen statt. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Der Verdienstorden wird in acht Stufen verliehen. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.
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